Lateinamerikanische Tänze

Cha-Cha-Cha

Die unbekümmerte Jugend gibt dem Cha-Cha-Cha - Heiterkeit, und der eindeutige Rhythmus macht ihn lustig, ja sogar ein wenig leichtsinnig und frech, was die vielen amüsanten Figuren beweisen. Der Cha-Cha-Cha ist eine Abart der Rumba und letztendlich aus dem Mambo entstanden und eigentlich eine künstliche Tanzschöpfung, die erstmals 1953 vorgestellt wurde. Der kubanische Musiker Enrique Jorrin gilt als Schöpfer des Cha-Cha-Cha. Im Gegensatz zur feurigen Rumba ist dieser Tanz ein amüsanter, koketter Flirt, alles ohne Ernst, ohne Passion, dafür keck, fröhlich, perlend wie Sekt. Diese übermütige Natur ist schon in der Musik zu hören. So müssen auch die brillanten Figuren getanzt werden.

  • Charakter des Tanzes: lustig, frech und leichtsinnig Takt: 4/4 Tempo: 32
  • Musikbeispiel: Super trooper von Abba (schon im Vorspiel ist der Takt gut hörbar)

Samba

Die Heimat lässt sich nur schlecht verleugnen, aber warum auch? Der Samba kommt aus Brasilien und ist dort aus den alten Kreistänzen der leichtsinnigen, festfrohen Bantu-Neger entstanden. Schon im 17. und 18. Jahrhundert lösten sich die Reigen zu Paaren auf. 1924 kam der Tanz unter seinem heutigen Namen über den Ozean. Die Lebhaftigkeit zeigt sich in der reichhaltigen rhythmischen Gestaltung des 2/4-Taktes.
Die große Zeit begann aber erst 1948/49 und wurde in Europa zum variationsreichen Turniertanz entwickelt.

  • Charakter des Tanzes: lebhaft, fröhlich und heiter Takt: 2/4 Tempo: 53
  • Musikbeispiel: Volare von den Gipsy Kings

Rumba

Die  Herkunft der Rumba ist etwas dunkel, was nicht heißen soll, dass die Rumba zweifelhafter Herkunft ist. Auch ist nicht bekannt, seit wann das Wort Rumba gebraucht wird. Verwandt soll sie musikalisch - mit der Habanera sein. Auch ihre Wiege stand in Lateinamerika. Genaueres ist nicht bekannt. Ursprünglich ein afrokubanischer Werbungstanz mit werbenden, erotischen und erobernden Bewegungen . 

Die Hüftbewegung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ihre Choreographie hat ihr das Leben schwer gemacht. Man tanzt sie im Cuban-Style, die schnelle Kubanische Rumba , auch Mambo-Bolero genannt, oder Square-Style, die langsame Square Rumba, auch Rumba-Bolero genannt. . 1930 kam die Rumba nach New York und von dort nach Europa. Doch trotz der ersten Begeisterung und der exakten Choreographien machte sie keine richtigen Fortschritte. Erst nach 1945 wurde sie wiederentdeckt und von den Franzosen entwickelt.

Die Fachleute haben sich lange über den Rumba-Style gestritten, bis sich im Tanzsport der Cuban-Style durchsetzte. Die dazugehörigen Hüftbewegungen müssen bei jedem Schritt von den beiden Partnern synchron ausgeführt werden.

Die Rumba ist heute der Klassiker unter den Lateintänzen.

  • Charakter des Tanzes: erotisch, sanft und weich Takt: 4/4 Tempo: 27
  • Musikbeispiel: How deep is your love von Take That (bzw. den BeeGees)

Paso Doble

Wenn ihn die Tanzsportler heute auch zu den lateinamerikanischen Tänzen rechnen, so stamme er doch aus Spanien, was an seinen Figuren unschwer zu erkennen ist. Seine Bewegungen entstammen denen eines Toreros und seiner Capa beim Stierkampf. Heißblütig also, scharf beobachtend und genaue Bewegungen, dem Torero nachempfunden. Wobei die Dame nicht etwa den Stier, sondern das rote Tuch ("Capa") des Toreros darstellt.

  • Charakter des Tanzes: heißblütig, scharf und exakt Takt: 2/4 Tempo: 62
  • Musikbeispiel: España Cani

Jive

Im Schwarzenviertel von New York, in Harlem, stand seine  Wiege. Nach der alten Boogie-Musik ist er neu entstanden. 1940 sprach man von ihm als Jitterbug, von amerikanischen Soldaten nach Europa gebracht, war der Tanz der Vor-Beat-Generation. Die Engländer machten daraus Jive. Aus dem sich schließlich der Rock'n'Roll entwickelt hat. Seine Wesensart wird durch die Boogie-Musik bestimmt. Es ist der Tanz der totalen Mechanisierung, hart, aber manchmal auch weich und katzenhaft, ein Rausch an Bewegung aus dem Spiel der Glieder und des Körpers. Seine Bewegung folgt den monotonen Schlägen des Rhythmus und gibt den Tänzen befeuernde und betäubende Kraft. In den frühen Jahren hat man dem Jive nicht viel Gutes nachgesagt. Der Tanzpapst aus London, Alex Moore, hatte 1940 im Ballsaal bis dahin nichts Abscheulicheres gesehen, Sprünge und Kicks wechselten sich mit Purzelbäumen, Heben der Partnerin u.a. ab.

  • Charakter des Tanzes: hart, weich und rhythmisch Takt: 4/4 Tempo: 44
  • Musikbeispiel: Secret Love von den Bee Gees
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